Dr. Thomas Gloger

Dr. rer. nat. Thomas Gloger
Castrop-Rauxel
Bienengift und Bienenstiche Bedrohung, Allergie und Therapeutikum!

Die Biene vertreibt ihren Angreifer durch einen intelligenten Giftcocktail. Der Vertriebene reagiert manchmal entspannt, sehr selten allergisch. Oft sind Bienenstiche Aufreger. Daher wollen wir uns neben Gewinnung und Inhaltsstoffen auch auf Spurensuche nach den therapeutischen Qualitäten machen. Für den Imker ist Bienengift quasi alltäglich. Wir wollen auf die faszinierenden Möglichkeiten beispielsweise in der Schmerztherapie, bei rheumatischen Erkrankungen oder Autoimmunerkrankungen aufmerksam machen.

Bienenstiche sind bei Nicht-Imkern angstbesetzt, da jeder sofort schwerste Konsequenzen fürchtet. Eine Analyse der Statistiken für anaphylaktischen Schock und die Durchsicht der Literatur zeigt für Deutschland aber ein völlig entspanntes Bild. 80% der Insektenstiche mit dramatischen Konsequenzen werden von Wespen verursacht. Auch alltägliche Nahrungsmittel, wie Weizen, Soja und Milch, Bedarfsgegenstände wie Latex oder Medikamente, wie Antibiotika sind für tödliche Anaphylaxien verantwortlich. Das Bienengift oder der ungewollte Stich sind aber nicht außergewöhnlich oder risikoreicher als die oben genannten allergenen Risiken.

Für den Imker, der natürlich Bienen hat und der manchmal Besucher an seien Bienenstand, wird mit unbeabsichtigten Stichen konfrontiert. Damit stellt sich auch die Frage nach umsichtiger Reaktion oder auch nach nötiger Vorbereitung dafür. Dies ist immer abhängig vom Allgemeinzustand des Gestochenen. Medizinische Hilfe ist ohnehin geschultem Personal vorbehalten.

Bienengift wirkt unter anderem antientzündlich, antibakteriell, anti-tumoral, antiviral, immunstimulierend, schmerzstillend, anti-arthritisch. Je nach eingesetzter Stichtechnik kann ganz wenig Bienengift auf einen große Fläche verteilt werden oder punktuell und ganz tief sehr viel Bienengift gegeben werden.

Wichtig, wie bei allen naturheilkundlichen Methoden ist, dass Bienengift kein Universaltherapeutikum ist. Die Anwendung muss mit Bedacht vorgenommen werden. Außerdem muss für jeden Patienten ein persönliches therapeutisches Konzept erarbeitet werden. Nur, wenn das stimmig ist und der Patient sich daran hält, können die oben erwähnten Wirkungen auch dauerhaft therapeutisch erfolgreich umgesetzt werden.

Dieser Vortrag soll veranschaulichen, dass die Biene für viel mehr steht als Honig und eine intakte Landschaft. Der Bienenstock liefert neben Bienengift viele wirksame Apitherapeutika wie z.B. ApiDrohn (Apilarnil), Gelee Royal, Pollen, Propolis, Stockluft und Wachs. Und auch Honig ist nicht nur ein Nahrungsmittel, sondern kann auch therapeutisch genutzt werden. Der Imker ist durch seien Zugang und sein Verständnis privilegiert und kann die Schätze aus seinem Stock ausprobieren und effektiv nutzen.