Grußwort Präsident Frizen
in Vertretung Dr. Friedhelm Adam
Fachbereichsleiter Tierproduktion
23. Apisticus-Tag Münster 2014
Anrede ….
Es ist Tradition, dass jeder Apisticus-Tag ein festes Thema hat und alle Vorträge und Workshops sich um dieses Zentral-Thema drehen.
Dieses Jahr nun ist der Apisticus-Tag ganz dem Thema Honig gewidmet: Honig: natürlich – wertvoll – lecker.
Meine Damen und Herren, 14 Vorträge, Workshops oder Seminare erwarten Sie in den kommenden zwei Tagen teils in Parallelveranstaltungen, teils in die Mittagspause verlegt, teils als Abendveranstaltung. Auch die Honiggenussmeile, die Via Mièle, als Teil der Imkermesse wird Gaumenfreuden, Rezepte und Veredelungen des Bienenproduktes Honig präsentieren. Feigenmarmelade mit Honig gesüßt, feine Honigwaffeln und Lachstartar mit Honigvinaigrette werden ihnen zur Verkostung gereicht und heute Nachmittag wird sich dieser Vortragssaal in eine Feinschmeckerküche verwandeln. Das Ehepaar Gebauer vom Rottaler Bienenhof wird auf der Bühne ein Dreigänge-Menü mit Honig zelebrieren.
Dr. Alfred Schulz von unserem Partnerinstitut in Mayen wird sich an beiden Tagen Ihren Fragen rund um das Thema Honig widmen. Egal ob Sie als Neuimker wissen möchten, wie man qualitativ hochwertigen Hong produziert, oder ob sie als Verbraucher mehr zum Honig wissen möchten, den Sie im Lebensmitteleinzelhandel erstanden oder aus dem Urlaub mitgebracht haben. Vielleicht suchen Sie aber auch als gestandener Imker die Diskussion um Honigqualität. Dr. Schulz wird sich Ihren Fragen widmen.
Besonders glücklich sind wir, dass Dr. Klaus Wallner, der Apisticus des Jahres 2013 trotz seiner eigenen Geburtstagsfeier heute zu einem spannenden Vortrag zur Honig- und Wachsqualität extra nach Münster gekommen ist und auch heute noch mit der Bahn zurückreisen wird.
Honig und Apitherapie sind unzertrennlich miteinander verwoben. Die Heilwerte des Honigs sind unbestritten und so werden wir auch hier mehrere Referenten zu Wort kommen lassen und zu ihrer Erholung und Belebung unter anderem auch wieder Honigmassagen anbieten.
Zwei Vorträge am morgigen Sonntag werden Sie über eine Initiative des Landesverbandes Westfälischer und Lippischer informieren, die der Verband bei der Landwirtschaftskammer in Auftrag gegeben hat und die wir als besondere Herausforderung gern angenommen haben.
Es galt, ein Qualitätssicherungssystem für Imkereien zu entwickeln, das sich mit anderen Standards in der Lebensmittelwirtschaft messen kann und gleichzeitig die Besonderheiten in Freizeitimkereien berücksichtigt. In enger Zusammenarbeit mit dem Landesverband wurden Anforderungen und Kriterien hierfür entwickelt und diskutiert und der Standard „QM Honig und Imkerei“ geboren. Dieser Standard ermöglicht es auch Freizeitimkern, ihren Betrieb zertifizieren zu lassen.
Federführend bei der Landwirtschaftskammer ist Marlene Backer-Struß, die sich schon im Rahmen der Lebensmittelsicherheit und -hygiene im Bereich der Imkerei einen Namen gemacht hat und Autorin der Hygiene-Fibel ist. Vielleicht kennen Sie Frau Backer-Struß auch vom Hygiene-Navi, das monatlich im Deutschen Bienenjournal über alle Aspekte der Hygiene und Lebensmittelsicherheit in lockerer Form informiert.
Sonntag wird sie die Grundlagen der Zertifizierung in einem Vortrag präsentieren. Von Seiten des Landesverbandes wird Peter Leuer einen weiteren Vortrag darbieten. Er ist Obmann für Zertifizierung und hat von Anbeginn an den Kriterien intensiv mitgearbeitet und er kann Ihren Fragen auch am Stand des Landesverbandes in Raum 5 in der ersten Etage Rede und Antwort stehen.
Meine sehr verehrten Damen und Herren, Lebensmittelskandale und das berechtigte Interesse des Verbrauchers an sicheren Lebensmittel machten unter anderem die Entwicklung von Systemen zur Sicherung der Lebensmittelqualität notwendig. Auch wenn Honig nicht zu den empfindlichen Lebensmitteln zählt, so fordert doch der Lebensmitteleinzelhandel auch von seinen Honig-Lieferanten den Nachweis, dass der gelieferte Honig einwandfrei und von hoher Qualität ist. Die Direktvermarktung des Honigs wird künftig mehr über den Einzelhandel, über Honiggemeínschaften Regionaler Imker und über die regionale Vermarktung in Einzelhandelsketten erfolgen und den ab Haustürverkauf in den Hintergrund drängen.
Die Inhalte und Prinzipien der Zertifizierung sind von Frau Backer-Struß und Herrn Peter Leuer in einem Leitfaden zusammengefasst, den wir ihnen hier und heute erstmals präsentieren.
Der vorliegende Leitfaden enthält die Grundlagen für die Auditierung und Zertifizierung von Imkereien, die Honig gewinnen und in den Verkehr bringen. Ziel ist es unter anderem durchgehende Transparenz und damit Qualitätssicherung und Rückverfolgbarkeit bei der Erzeugung, Verarbeitung und Vermarktung von Honig sicherzustellen.
Im letzten Jahr haben wir für den Verband und unter seiner engen Mitwirkung 12 Systemberater ausgebildet, die nun über die Grundlagen dieser Qualitätssicherung in Imkereien beraten und informieren und interessierten Betrieben helfen, sich einem neutralen Audit zu stellen. Am Stand des Landesverbandes werden sie auch das Gespräch mit einigen Systemberatern führen können.
Sie sehen, meine Damen und Herren, dass ein interessantes, vielfältiges Programm auf Sie an diesen zwei Tagen wartet. Ich wünsche Ihnen lebhafte Diskussionen und einen erfolgreichen 23. Apisticus-Tag Münster.
Münster, den 08. Februar 2014
Johannes Frizen
Präsident der Landwirtschaftskammer
Nordrhein-Westfalen