- van der Steen
Wageningen
Varroa, Tracht, Wintermortalität
und Varroabekämpfung
Varroa ist die wichtigste Ursache der Wintermortalität. Eine gute Varroa-bekämpfung reduziert die Wintermortalität auf “normale” Proportionen.
Wintermortalität hat zu tun mit der “Fitness” von Bienenvölkern; nur Völker, die eine gesunde Winterbienenpopulation bilden können, können den Winter überleben. Viele Faktoren beeinflussen die Gesundheit der Bienen. Zwei Faktoren sind sehr wichtig: Pollentracht und Varroabekämpfung
Bienen brauchen Pollen verschiedener Pflanzenherkünften, weil nicht jeder Pollen alle Nahrung für die Bienen enthält. Eine einseitige und eine nicht weiterführende Pollentracht hat einen signifikant negativen Einfluss auf die “Fitness“ von Bienen und, obwohl ein Bienenvolk Kompensationsmöglichkeiten hat, auch auf die „Fitness“ des ganzen Bienenvolkes.
PRI bijen@wur baut die nachhaltige Varroabekämpfung auf der Anwendung von Organischen Säuren, Thymol, Drohnenwaben und Imkerpraxis auf. Die Bienenzüchter sollen drei Mal pro Jahr die Varroamilbe bekämpfen, auch wenn keine Milben auf den Bienen oder auf dem Bodenbrett gefunden werden, weil die Milben allerdings da sind. Die Behandlungsperioden sind:
Periode April - Juni mit Drohnenwaben in Völkern mit Brut und in Kombination mit der Schwarmverhinderung, die Völker ohne Brut mit Oxalsäure;
Periode Juli – August mit Ameisensäure oder Thymol;
Periode November – Dezember mit Oxalsäure.
Untersuchungen unseres Instituts hatten überzeugend festgestellt, dass in den Niederlanden, unbedingt die Varroabekämpfung Mitte August fertig sein muss. Jede Behandlung nach dieser Zeit ist zu spät und hat keinen Effekt mehr auf die Überwinterung. Deshalb ist das “Timing” der Bekämpfung sehr wichtig.
Die Varroamilbe hat einen signifikant negativen Einfluss auf die „Fitness“ individueller Bienen und auf Bienenvölker. Bienen welche im Puppenstadium parasitiert waren durch die Varroamilbe, sind nicht im Stande ausreichend Eiweiß-Fett Körper aufzubauen. Neben sekundären Infektionen, übertragen durch Varroamilben, führt der nicht ausreichende Eiweiß-Fett-Körper zu nicht gesunden, schwachen Winterbienenpopulationen. Das ist nachweisbar in einer niedrigen Vitellogenin (ein wichtiges Speicher-Eiweiß) Fraktion in der Haemolymphe von individuellen Bienen und einer durchschnittlich niedrigen Vitellogenin-Fraktion des Bienenvolks. Deshalb soll man ab Mitte Juli, nach der Sommertracht, anfangen, die Varroamilbe zu bekämpfen, weil das Volk dann die Zeit hat, gesunde fitte Ammenbienen zu züchten für den Aufbau einer gesunden Winterpopulation im September.
Die Kombination von einer mangelnden Pollentracht und Varroamilben ist sehr schlecht für das Bienenvolk.
In der Präsentation wird diese bewährt Aussage untermauert und erklärt mit wissenschaftlichen Forschungsresultaten und der sehr effektiven Varroabehandlung mit Oxalsäure, in Kombination mit der Schwarmverhinderung.