Dipl. Ing. Joachim Schönig
Kirchhain
Honigland - mach' ich oder träum' ich? Neue Formen der Kooperation als Antwort auf den Struk-turwandel in der Imkerei

 

Die Imkerei in Deutschland hat sich in den letzten 30 Jahren gravierend verändert. Während die Freizeitimker immer weniger Bienen halten, wachsen Großbetriebe auf bis zu 3000 Völker.

Zugleich haben sich die Marktstrukturen verändert: während Großbetriebe und Abfüller die Regale im großflächigen Einzelhandel und Discounter noch immer dominieren, wachsen die Chancen der Direktvermarktung in diesem Bereich. Dies ist dringend erforderlich, da der Verkauf ab Haustüre stark zurückgeht.

Neben Erwerbsimkern ab 25 Bienenvölkern haben Kleinimker in Lebensmittelmärkten nur dann eine Chance, wenn sie sich in einer Kooperation wie z.B. Honiggemeinschaft regionaler Imker (HRI) gem. Honigland® zusammenschließen.

Die persönlichen Erfahrungen des Referenten als Imker führen geradewegs zu diesem Resultat.
Die gemeinschaftliche Vermarktung selbst erzeugter, regionaler Honige unter der Marke Honigland® bietet größtmöglichen Nutzen für den Imker, die Märkte und die Kulturlandschaft. Dies wird anhand der Organisationsstruktur von Honigland® und durch die Beschreibung einer bestehenden Honiggemeinschaft aufgezeigt.

Eine allgemein gültige Preiskalkulation für verschiedene Vertriebsmodelle soll zeigen, dass Freizeitimker in einer HRI die größtmögliche Kostendeckung für ihren Honig erzielen.

Es kann diskutiert werden, ob dies zu einem Mentalitätswandel bei Imkern, Kunden und öffentlichen Entscheidern führen kann. In jedem Falle dürften entscheidende Anreize in der Zusammenlegung von betrieblichen Ressourcen sowie einem fairen Preis liegen